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Programm 2006 |
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Hauptbühne |
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Freitag 4. August | |
16:00 | Sox in the box |
17:15 | Chase the horizon |
18:30 | Tequila Terminators |
20:00 | Spittin Vicars |
21:30 | Woody |
23:00 | Hesslers |
0:20 | Rico Loop |
Samstag 5. August | |
10:30 | Markus Vollmer [&] Band |
12:30 | Johnny Liebling |
18:00 | Lazulie |
20:00 | Concrete Jungle |
22:00 | Ohrbooten |
Sonntag 6. August | |
11:30 | Blechforest Steelorchester |
17.30 | John q irritated |
19:30 | Berim Brown |
21:30 | TBC-Die Krankenmafia |
Rahmenprogramm | |
Samstag | Rico Loop |
Sonntag | Das Puppenschiff |
Nebenbühne – Kinderprogramm |
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Samstag | ||
14.00 | Zirkus Faxus – Reise durch den Zauberwald | Fliegende Bälle treffen auf Elfenzauber |
16.00 | Radau | Hamburger Piraten-Rock-Musik für große und kleine Menschen |
Sonntag | ||
14.00 | Mika [&] Rino – Die Zirkusratte | Clowns-Ratten-Zirkus-Spektakel |
16.00 | Trommelfloh | fetzige Musik von und mit Maxim Wartenberg |
Programm Hauptbühne | ||
Presse 2006 |
Quelle: Main Echo 7.8.2006
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Nur nicht schlafen Fürs Kommz brauchen die Besucher gute Kondition Blickpunkt: Musikfestival Kommz. Ohne Zweifel, das Kommz ist mehr als ein normales Musikfestival, es ist ein Stück Lebenseinstellung. Bei welcher Gelegenheit rufen sonst Freunde schon am frühen Donnerstagmittag an und fragen verwirrt, warum man noch nicht längst auf dem Gelände zelte. Begründung: »Das Kommz ist ja wohl der höchste Feiertag im Jahr.« Schon am Freitagnachmittag geht das Programm los, da muss man schon lange vor Ort sein. Wenn es dann wirklich anfängt, kann es allerdings gut sein, dass man zu träge ist, sich aus dem Camping-Stuhl am Zelt zu erheben. Einfach mit einem kühlen Getränk in der Hand in der Sonne zu dösen, hat auch etwas für sich. Doch hat man sich endlich aufgerafft, wird man auf einem Rundgang über das Gelände prompt belohnt. |
Punk und Holzskulpturen Auf der Hauptbühne trompetet sich gerade die Bläserfraktion der Aschaffenburger Ska-Punker »Tequila Terminators« mit hochrotem Kopf durch ihr Programm, während sich davon gänzlich unberührt weiter hinten der Nachwuchs an den Mal- und Bastelständen vergnügt. Da werden Steine bunt bemalt, kleine Kunstwerke zu Papier gebracht und mehr oder weniger abstrakte Holzskulpturen zurechtgesägt. Die Eltern der Kleinen helfen mit, stehen plaudernd daneben oder genehmigen sich einen »Kommzler«-Burger am Imbissstand. Am Freitagabend sorgt ?Rico Loop? mit seiner Ein-Mann-Performance für erstaunte Mienen vor der Bühne. Er nimmt seine Stimme und allerlei Instrumente auf Band auf und verwendete dies als Hintergrundmusik, vor dem er live singt und spielt. Ähnliche Reaktionen ruft auch die französische Band »Lazuli« am Samstagmittag hervor. Deren sphärisch klingende Mischung aus World-Musik und Prog-Metal auf selbst entwickelten oder zumindest kräftig umgebauten Instrumenten begeistert am Ende noch den härtesten Skeptiker. Und am Abend verstummen dann die letzten Bedenkenträger, die beim ersten Blick ins Programm keinen Namen gekannt und deshalb Desinteresse angemeldet haben. Spätestens bei den Hip-Hop-Klängen der Ohrbooten steht der Platz vor der Bühne voller begeisterter Zuhörer, die sich vom Charme der Berliner Jungs zum Tanzen verführen lassen. Nach der letzten Band auf der Hauptbühne muss man sich noch lange nicht ins Zelt verkriechen. Für viele fängt der Abend jetzt erst richtig an. Erst einmal einen Cocktail an der Sektbar nehmen, während im Hintergrund ein Diskjockey mit elektronischer Musik für angemessene Partystimmung sorgt. Dann weiter zum Teezelt. Dort dampft seit dem frühen Abend nicht nur der heiße Tee in den Tassen und deshalb herrscht hier neben der 1001-Nacht-Atmosphäre zeitweise recht dicke Luft. Zusätzlich sorgen hier in bis in die frühen Morgenstunden zwei DJs für die richtige Stimmung. Und so wabern dem neugierigen Besucher schon am Eingang unermüdlich brummende Ambientklänge um die Ohren |
In Trance trommeln Wem hier die Einschlafgefahr zu groß ist, der begibt sich lieber ans andere Ende des Festivalgeländes zum Zelt der IG-Metall-Jugend. Man nimmt den Weg durch den Zeltplatz, auch nachts um drei noch mächtig belebt , vorbei an feiernden Jugendlichen, diskutierenden Späthippies und der Truppe Unermüdlicher, die hier schon seit dem späten Mittag sitzt und einen privaten Workshop zur Frage »Wie lange braucht es wohl, um sich in vollkomme Trance zu trommeln?« veranstaltete. Am Ziel lautet die Devise wieder tanzen. Diesmal eher hektisch, denn hier legen etliche DJs Drum and Bass auf. Während die Bässe mächtig drücken, ringsherum alles wild umherzappelt und es langsam hell wird, erinnert man sich irgendwann, dass man ja am nächsten Tag schon wieder in aller Frühe fit sein wollte. Schließlich will man nichts verpassen und auch am Sonntag beim traditionellen Freibierabend wieder dabei sein. Spätestens jetzt sollte man vielleicht doch mal ans Schlafen denken. Timo Geißel |
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Quelle: Main Echo 4.8.2006
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»Nicht mit anderen Festivals vergleichbar« |
Katrin Staab von der Kommz-Gruppe organisiert seit fünf Jahren das Musik-Programm des Nilkheimer Parkfests
Aschaffenburg. Wie wird man Organisatorin des Kommz-Musikprogramms? Ich bin seit sieben oder acht Jahren bei der Kommz-Gruppe dabei und organisiere seit fünf Jahren das Musikprogramm. Ich habe anfangs am Kinderzelt mitgeholfen und bin dann nach und nach in diese Rolle reingerutscht. Dann wurde die Musikprogramm-Organisation frei. Da bin ich ins kalte Wasser gesprungen. Ich mache das zwar alleine, hole mir aber hin und wieder Rat bei der Gruppe und frage andere: Was meinst du zu dieser oder jener Band, hör da mal rein. Manchmal werden auch Vorschläge an mich herangetragen. Aber die Entscheidung treffe ich letztlich alleine. In einer Gruppe mit fünf Leuten wäre das sehr schwer abzustimmen. Da hat jeder eine andere Vorstellung. Man muss mitunter beim Buchen sehr kurzfristig reagieren. Absprachen ließen sich in einem größeren Team nicht machen. Was ist das Besondere an dem Programm des Nilkheimer Parkfests ? Weil die Leute ohnehin zum Kommz kommen, ist man als Veranstalter viel freier, was die Auswahl der Musiker angeht. Man ist nicht darauf angewiesen, namhafte Gruppen zu verpflichten, die Leute ziehen. Man muss nicht auf Namen achten, man kann Qualität buchen, ohne Angst zu haben, es kommt keiner. Auch Außergewöhnliches bekommt so eine Chance. Begibt sich das Kommz aktiv auf die Suche nach bestimmten Bands oder reagieren Sie eher auf Anfragen? Das Kommz ist bei den meisten Konzertagenturen nicht so bekannt, weil wir keine Werbung machen. Wir müssen sehr viel Eigeninitiative zeigen, Agenturen und Bands anschreiben und Kontakte pflegen. Durch die jahrelange Zusammenarbeit mit Agenturen bekommt man freilich mittlerweile auch Angebote. Gibt es mitten in der Ferienzeit überhaupt genügend Gruppen, die bereit sind zu spielen? Das geht eigentlich. Wir haben viele Bands, die aus der Region stammen. Ein Anspruch des Kommz ist es, lokale Gruppen zu unterstützen. Wenn es Bands gibt, die wir gut finden, versuchen wir, die mit reinzunehmen. Der Freitagnachmittag gehört traditionell den regionalen Bands. Auch die Hesslers um den Aschaffenburger Gitarristen Christoph Hessler sind streng genommen eine Regionalband. Achten Sie auf einen bestimmten Stilmix? Es hat sich eingespielt, dass freitags regionale und eher rockige Bands zum Zuge kommen. Samstags gibt es abends immer eine Reggae-Band und zum Ausklang am Sonntag spielt eine Latin-Formation und danach Kabarett. Aber sonst hat man viel Freiheiten. Sie sind beruflich Veranstaltungskauffrau. Ist das hilfreich beim Kommz? Auf jeden Fall. Ich habe gelernt, wie man mit Bands und Musikern umgeht. Ich weiß, was bei einem Auftritt vorhanden sein muss und auf was man achten muss. Ich habe gelernt, mit Agenturen zu kommunizieren. Wenn man sich nicht gleich als Laie outet, wird man auch nicht so leicht über den Tisch gezogen. Wie reagieren die Bands auf das Kommz? Sehr positiv. Das Kommz ist nicht mit anderen Festivals zu vergleichen, was Infrastruktur, Bühne und Backstage-Bereich angeht. Da die Kommz-Mitglieder ehrenamtlich arbeiten, ist das nicht so professionell aber mit viel Liebe gemacht. Das kommt durchweg sehr gut an. |