Kommz 07

 

Programm 2007

Hauptbühne

Freitag 3. August
16:30 VETOE
18:00 THE FOUNTAINS
19:30 BIG DEAL
21:00 THE AUDIENCE
23:00 CHIKINKI
   
Samstag 4. August
10:30 SPACESHIP BISMARCK
12:30 MISSOURI
   
18:00 RICH NICE [&] FABULOUS MEETS THE FLYING BINGO WINGS
20:30 THE CAPONES
22:30 MINI MOUSTACHE
   
Sonntag 5. August
11:00 PINOCCHIO THEORY
16:00 Geraldino und die Plomster
17.30 BERNADETTE LA HENGST
19:30 THE BROKEN BEATS
21:30 SIVA.
   
   
Rahmenprogramm
Samstag kommz noch
Sonntag PUPPENSCHIFF

 


 

Nebenbühne – Kinderprogramm

 
Samstag  
14:00 Theater Andersland “Roland in Not” Turbulentes Mitmachtheater
16:00 „Pelemele“ Musik für Kids Kunterbunte Rockmusik
     
Sonntag  
14:00 Korbtheater Ali Büttner „Paule kommt auf den Geschmack“ Ein knackig-frisches Theatermenü
16:00 Geraldino und die Plomster (Hauptbühne) Die Kinder-Kult-Band mit Guter-Laune-Rockmusik
   
     
Programm Hauptbühne  
     

 


Presse 2007

Quelle: Main Echo 6.8.2007

Ein Tag und eine Nacht auf dem Kommz-Festival im Nilkheimer Park

Aschaffenburg. Es ist Samstagnacht kurz vor fünf und aus der Sektbar dröhnt immer noch die Musik. Drinnen zappelt der letzte Rest Unentwegter zur hektischen Musik der Likwid Cru, an der Bar bestellt jemand einen Sektcocktail mit dem Namen »Erotik am Main« und draußen waren die Gespräche der herumstehenden Grüppchen auch schon sinnvoller. Seltsam: Es geht um Kindererziehung und was man da alles falsch machen kann.

Langsam sind die ersten Spuren des kommenden Sonntags am Himmel zu erkennen. Die Sonne kriecht langsam wieder am Horizont hervor: Die Gelegenheit, sich endlich aus dem Staub zu machen. An der kleinen Bühne vor dem Bierstand wird noch Musik gemacht, vereinzelte Gestalten schleppen sich über das Gelände.

Purzelbäume zwischen Punks

Ein paar Stunden zuvor, am Mittag, hat es hier ganz anders ausgesehen: Gleißender Sonnenschein, Mittagshitze, lange Schlangen vor den Abkühlung versprechenden Duschen. Farbenfroh geschminkte Kinder schlagen Purzelbäume zwischen picknickenden Punks auf der dicht bevölkerten Wiese zwischen Teezelt und Essensständen. Von der Bühne wehen Fetzen voll entspannt groovender Musik über das Gelände und mischen sich ins Stimmgewirr zwischen Kinderlachen und dem Knallen von anstoßenden Krügen.

Die meisten lassen sich einfach treiben, flanieren unter dem grellgelb leuchtenden Banner mit der Aufschrift »Schöner leben ohne Nazis« vorbei. Neben dem Knasthilfe-Trödelmarkt entspannt ein junges Paar bei Bier und Zigaretten in der Sonne. Am Infostand des Peru-Hilfsprojekts ist einiges los, die Jungs und Mädels von der Antifa sind gekommen und am Attac-Stand beugt man sich mit ernster Miene über die Infobroschüren.

Souvenirs zum Selbertöpfern
Nebenan toben sich die Kinder aus. An einem der beliebtesten Stände können sie sich schminken lassen und in bunte Kostüme schlüpfen. Malen und basteln geht natürlich auch. Ein paar Meter weiter lädt ein Schild ein, das Klangzelt zu besuchen, irgendwo liest jemand Märchen vor. Am Töpfertisch versuchen sich kleine und große Kindsköpfe an dem ultimativ selbstgemachten Erinnerungsstück.

Die etwas Fauleren haben es sich an den Biertischen vor dem Essensstand gemütlich gemacht. Biorindswurst, Falafel, Frühlingsrolle und die festivaleigene Dönervariante Kommzler machen Appetit. Kein Wunder, dass Silke und Anna aus Wien in der sommerlichen Idylle ins Schwärmen geraten. Beide ziehen zusammen als Interrail-Urlauberinnen quer durch Europa und waren noch nie auf dem Kommz. Eigentlich sind sie nur da, um Freundinnen zu besuchen. Trotzdem sind sie sofort von der typischen Kommz-Atmosphäre begeistert: »Hier kann man so viel machen, irgendwo gibt?s immer was zu tun und außerdem ist alles schön familiär«, meint Silke. »Bei uns in Wien gibt?s so nette kleine Festivals gar nicht. Da geht man höchstens auf die großen Rockfestivals. Wirklich cool auch mal so was mitzumachen«, ergänzt Anna in breitem Wienerisch.

Auch Mapp aus Berlin war vorher noch nie auf dem Kommz. Dieses Jahr hat er sich von seinem Mitbewohner aus Aschaffenburg aufs Festival mitschleppen lassen. Bereut hat er die lange Anreise nicht: »Am besten ist wirklich, dass man hier beides machen kann: Tagsüber schön im Schatten faulenzen und abends tanzen gehen.«

Schlaflos an der Sektbar
Einige Stunden später ist Mapp dann einer der Schlaflosen, die auch noch um fünf Uhr morgens in der Sektbar stehen und Cocktails trinken. Irgendwann wollte er sich noch mit seinem Kumpel am Teezelt treffen. »Hat das überhaupt so spät noch auf?«, fragt er einen Besucher. »Keine Ahnung«, sagt der Angesprochene, »vorhin hat da noch son Hippie mit Gitarre ein Konzert gegeben. Und wenn nicht, ist es auch egal, morgen ist ja auch noch ein Tag.«

Timo Geißel

Quelle: Main Echo ??.8.2007

Chikiniki gibt großartiges Konzert auf dem Kommz

Aschaffenburg. Ja klar, Chikinki. Vor zwei Jahren dachten alle noch, die werden mal richtig groß. Das Album »Lick your ticket« hatte eigentlich auch alles, um die Jungs aus England zu Stars zu machen: jede Menge eingängiger Electrorock-Hits irgendwo zwischen Soulwax, T-Rex und den jungen Rolling Stones. Doch so richtig groß sind Chikinki nicht geworden, eher ein Geheimtipp als echte Rockstars. Ob die es noch bringen?

Schon nach fünf Minuten sind alle Bedenken weggewischt. Spätestens beim Eröffnungsriff des Indiedisco-Tanzflächenfüllers Ether Radio ist klar: Da geht noch was heute. Schnell weg mit dem Bier und ab ins Gedränge vor die Bühne. Dort herrscht Chaos: überall tanzende, schubsende, mitsingende, grölende, wild auf-, ab- und umherspringende Menschen. Alle in bester Partylaune, alle mit breitem Grinsen im Gesicht.

Menschen, die vorher den ganzen Tag matt im Campingstuhl geschaukelt haben, toben plötzlich durch den Moshpit und singen bei Songs mit, die sie das erste Mal hören. Dabei schreiben Chikinki recht normale Rock’n’Roll-Songs: ein bisschen Punk, eine gute Portion Glam und viel 60er-Garagenrock, das war?s auch schon.

Besonders wird der Sound der Band dadurch, dass gleich zwei Mann an Keyboard und Synthesizer antreten. Es fiept, dröhnt, quietscht und wabert immer, wenn einer der beiden Tastenmänner wie ein außer Kontrolle geratener Tanzroboter auf den Maschinenpark der Band eindrischt. Außerdem ist da noch Sänger Rupert Browne, mit seinen langen Locken optisch eine Mischung aus Jim Morrison, Iggy Pop und einem nassen Pudel. Brownes englische Jungenstimme passt perfekt zum rotzigen Robo-Rock seiner Band und prima posen kann er ebenfalls. Irgendwann nimmt er Anlauf und springt in die ihm entgegenstreckenden Arme von der Bühne ins Publikum. Er bekommt es hin, gleichzeitig die an ihm zerrende Menge abzuwehren, nicht auf den Boden zu fallen und trotzdem den Song zu Ende zu singen.

Klar, dass die tobende Meute vor der Bühne nach dem Ende des Sets nicht zurück zum Zelt will. Die meisten sind auch nach dem ersten Zugabeblock noch nicht zufrieden und schreien nach mehr. Chikinki sehen auch so aus, als würden sie dem Kommz gerne noch ein bisschen länger einheizen. Doch dann kommt jemand von den Kommz-Organisatoren ans Mikro. Nein, leider gebe es keine weitere Zugabe, es sei ja schon kurz nach halb eins. Lärmschutz, die Nachbarn und so. Schade eigentlich, aber trotzdem sind sich die meisten einig: Das war das beste Konzert auf dem Kommz seit drei oder vier Jahren. Mindestens.

Timo Geißel

 
 

PINOCCHIO THEORY
“If you fake the funk, your nose will grow!” (Bootsy Collins).
Damit ward die „Pinocchio Theorie“ geboren und gleichsam Verpflichtung für alle folgenden Generationen.
Was dabei rauskommt, ist ein wohl dosierter Mix aus spritzigem Funk und dickflüssigem Soul mit transparenter Jazz-Note.