Programm 2009 |
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Hauptbühne |
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Freitag 7. August | |
16:15 | Crooked Shoes |
17:30 | So Far Away |
18:45 | Elder Stream |
20:00 | BEAT!BEAT!BEAT! |
21:30 | The Robocop Kraus |
23:15 | Urlaub in Polen |
Samstag 8. August | |
11:00 | Dr. Blut |
12:30 | G.Rag Y Los Hermanos Patchekos |
14:00 | Nebenbühne: Theater Doris Friedmann (mehr) |
15:00 | Nebenbühne: Zirkus Faxus (mehr) |
16:00 | Nebenbühne: Tonfisch „Radio auweia“ (mehr) |
17:30 | Redondo Beat |
19:00 | Vincent Van Go Go |
20:45 | Dr. Woggle [&] The Radio |
22:45 | Äl Jawala |
Sonntag 9 August | |
11:30 | Jazz Against TheMachine |
14:00 | Nebenbühne: Puppentheater Putschenelle (mehr) |
15:00 | Nebenbühne: Kinderzirkus Rambazamba (mehr) |
16:00 | Geraldino [&] die Plomster |
17:45 | Wüst + Band |
19:30 | The Great Bertholinis |
21:30 | Götz Widmann |
Rahmenprogramm | |
So 11:00 | March Mellows Street Band |
So 14:00 | March Mellows Street Band |
So 13:30 | Puppenschiff |
So 15:15 | Puppenschiff |
Nebenbühne – Kinderprogramm |
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Samstag | ||
14.00 | Theater Doris Friedmann “Die gestiefelte Katze” | Theater für Samtpfoten und Kratzbürsten…(mehr) |
15.00 | Zirkus Faxus „Auf der Suche der verlorenen Farben“ | Die Welt ist bunt… (mehr) |
16.00 | Tonfisch „Radio auweia“ | Intergalaktische Musik für Kinder… (mehr) |
Sonntag | ||
14.00 | Puppentheater Putschenelle „La Paloma Oh Weh – Piraten auf hoher See“ | Piratenspektakel mit Seegang, aber ohne Tiefgang… (mehr) |
15.00 | Kinderzirkusgruppe Rambazamba | Kinder machen Zirkus… (mehr) |
16:00 | Geraldino und die Plomster „Glühwürmchen“ | Auf der Hauptbühne… (mehr) |
17.00 | ||
Zur Hauptbühne | ||
Presse 2009 |
Quelle: Main Echo 10.08.09
Dieser Sound trifft den Nerv des SommersFestival II Kommz überzeugt einmal mehr durch feine Band-Auswahl – The Robocop Kraus sind am Freitag Zugpferd So ganz gilt das zwar nicht für The Robocop Kraus, die am Freitag als Headliner für Furore sorgten. Diese Rocker aus Hersbruck haben sich im Verlauf von gut zehn Jahren bereits eine solide Fan-Basis erspielt. Ihr Stil ist eine Mischung aus Punkrock, Rock und Soul – und damit schon ziemlich nah dran an dem, wonach Britpop und Indie-Rock in diesen Tagen klingen müssen, um nicht nur in Deutschland angesagt zu sein. The Robocop Kraus spielen obendrein unentwegt mit Sound-Elementen und Zitaten und geben sich so immer wieder selbst neue Impulse. Vor allem aber zählt, dass ihr Sound ungebremst beim Publikum ankommt, dass die starken Melodien direkt in die Beine und ins Gem üt gehen. Als Glücksgriff entpuppten sich dann am Samstag Dr. Woggle [&] The Radio aus Weinheim. Die sieben Musiker durften am Samstag den obligatorischen Reggae-Abend auf dem Kommz bestreiten und haben dieses schwere Erbe überaus würdig bewältigt. Dr. Woggle – das ist vor allem Frontmann Nikolaus Weinheim, fett unterstützt von Trompete und Posaune – feiern den Backbeat und packen ansonsten positive Schwingungen in Ska- und Reaggae-Rhythmen. Jazzlastiger wurde es im Anschluss bei Äl Jawala. Doch was heißt hier Jazz? Die Gruppe aus Freiburg macht Weltmusik, das heißt: Sie nimmt Elemente aus vielen Teilen dieser Erde, greift zu Saxophon und Digeridoo, klingt nach Balkan, dann nach Funk, hält sich nicht am Gesang auf und bringt mit ihrer Mischung, die live am besten funktioniert, das Publikum zum Tanzen. Um all das auch für die Nilkheimer Anwohner so angenehm wie möglich zu machen, hat das Kommz-Team in diesem Jahr viel Aufwand betrieben – nachdem im vergangenen Jahr relativ viele Beschwerden eingegangen waren. Heuer haben die Anwohner unter anderem schon vor dem Festival Infozettel in ihren Briefkästen gefunden; außerdem wurden alle Lautsprecher mit Limitierungen ausgestattet. Der Aufwand hat sich gelohnt: Es habe kaum Beschwerden gegeben, berichtet Kommz-Mitarbeiter Christoph Wissel; sämtliche Messungen hätten belegt, dass die Lärmschutzwerte eingehalten wurden. Demnach dürften die Nilkheimer auch wenig von der niederländischen Band Vincent Van Go Go gehört haben, die am frühen Samstagabend mit ihrem astreinen Indie-Pop für frischen Wind gesorgt hat und die getrost als Kommz-Entdeckung 2009 durchgehen kann: Ihr Stil ist funky, frisch und trifft damit genau den Nerv des Sommers. Echt schade für die Nilkheimer. mm |
Quelle: Main Echo 10.08.09
Spielwiese für drei GenerationenFestival Bis zu 7000 Besucher beim 35. Nilkheimer Parkfest – Friedliches Kommz bietet Programm für Jung und Alt Manche munkeln von einem Besucherrekord, denn auch auf dem Zeltplatz und dem Familienareal am Mainufer stehen die Zelte eng wie selten. Von “6000 bis 7000 Besuchern insgesamt” spricht am Samstag Christoph Wissel, der seit 1984 in der Kommz-Gruppe aktiv ist. Seine Anziehungskraft gewinnt das Festival, das zum 35. Mal stattfand, aus seiner gewachsenen Struktur – die Gründer sind älter geworden, neue Mitstreiter kamen nach. “Wir verstehen uns mittlerweile als Mehrgenerationenfest”, sagt Christoph Wissel im Namen der Kommz-Gruppe. 350 Helfer stemmen das Festival Er bezieht das nicht nur auf die Besucher, sondern auch auf die 350 Helfer, die das Festival stemmen. “Unser ältestes Mitglied ist 60 Jahre alt”, erzählt Wissel, “und zu den Helfern gehören inzwischen schon Kinder der dritten Generation”. Die Nachrücker packen gerne mit an: “Es ist ganz cool hier zu arbeiten”, sagt etwa die 15-jährige Luisa, die am Kuchenstand Kaffee ausschenkt. Seit wann sie Mitglied der Kommz-Gruppe ist? “Schon immer, meine Eltern und meine große Schwester sind auch Kommzler.” Unter den älteren Besuchern mischt sich im 35. Jahr Nostalgie zur Wiedersehensfreude. “Ich war leider nur 33 Jahre dabei”, hat sich ein Mann aufs T-Shirt drucken lassen; ein anderer denkt zurück an die Zeit, als das Kommz “eine Provokation” war. “Damals wäre ich rückwärts weggerannt, wenn ich meinen Vater auf dem Kommz getroffen hätte”, erinnert sich der 49-jährige Manfred aus Aschaffenburg und lacht. Heute hätte er seine eigenen Kinder gerne mitgebracht – wenn die denn Zeit gehabt hätten. Grünkernbratlinge und Biofleisch Anderes hat sich seit den Anfängen nicht verändert, der ursprüngliche Geist weht noch immer durch den Park: Der Erlös des Festivals geht an einen guten Zweck, verkauft werden Grünkernbratlinge und Biofleisch, Gruppierungen wie Amnesty International oder der Verein Kinder(T)räume sind mit Infoständen vertreten. Nach wie vor verzichtet die Kommz-Gruppe außerdem bewusst auf Werbung, um ihr Festival möglichst klein zu halten. Und auch im vierten Jahrzehnt seines Bestehens kämpft das Parkfest gegen Vorurteile in der Bevölkerung: Hartnäckig hält sich in Aschaffenburg die Meinung, dass auf dem Kommz Alkohol und Drogen die Hauptrolle spielen. Was ist da dran? Sicherlich wird das Bier in Kisten zum Zeltplatz geschleppt – doch auf der anderen Seite des Parks finden die alkoholfreien Cocktails, die der Stadtjugendring AM SAMSTAG NACHMITTAG ausschenkt, reißenden Absatz. Und das Kommz, da sind sich die Besucher mit den Veranstaltern und dem Roten Kreuz einig – ist auch in diesem Jahr wieder ein auffallend friedliches Fest, auf dem jeder seine Nische finden kann. Dem Klischee vom ewigen Hippie-Treffen wird die Besucherstruktur ohnehin nicht mehr gerecht: Zwar schlägt das Kommz nach wie vor überwiegend junge Menschen in seinen Bann. Aber hier prosten sich auch jene zu, die im Lauf der Jahre zu Lehrern oder IT-Fachleuten, zu Automechanikern oder Politikern wurden. Nachmittag gehört Kindern Die Nachmittage gehören dagegen den Kindern: Nach dem phantasievollen Auftritt des Zirkus Faxus singt am Samstag das Ensemble Tonfisch vom wunderlichen Meister Machdochmal und seinem Kampf gegen die Langeweile. Das gefällt auch Viktoria Isaksson aus Stockholm, die zur Zeit Freunde in Deutschland besucht und zum ersten Mal das Kommz erlebt. “In Schweden habe ich so was noch nicht erlebt”, sagt die 40-Jährige, “dass es so viele unterschiedliche Dinge auf einem Fest gibt – Kinderprogramm, Musik, Essen und einen Markt. Diese Mischung finde ich schön.” Während Viktoria noch erzählt, hat der Meister Machdochmal übrigens ein Mittel gegen die Langeweile gefunden: Er kommt aufs Kommz. Denn da regiert nicht die Langeweile, sondern das bunte Leben. Moni Münch |
Quelle: Main Echo 11.08.09
Prosa und Lyrik beim ersten Kommz-SlamAchaffenburg Nicht nur Musik, Party und Tanz – auch Dichtung gab es beim diesjährigen Nilkheimer Parkfest Kommz. |
Quelle: Main Echo 11.08.09
Trommeln und Tanz zum FestausklangKommz: Der Festival-Sonntag im Nilkheimer Park Aufbruchstimmung macht sich breit: Kinder und Eltern stopfen Picknickdecken und die Schöpfungen der Workshops auf Bollerwagen. Auch die Campingwiesen weisen bereits Lücken auf. Zelte, Schlafsäcke und Isomatten liegen zum Abtransport bereit. Für Kehrausstimmung beim 35. Kommz ist es indes noch zu früh: Für den Aschaffenburger Keyboarder und Sänger Jürgen Wüst, der am frühen Abend mit seiner Band den letzten Akt des Festivals eröffnet, ist es bereits der sechste Auftritt auf dem Nilkheimer Parkfest. Schon Anfang der 1980er Jahre stand Wüst mit seiner damaligen Band Prima Klima auf der Kommz-Bühne. Man merkt dem souverän agierenden Quartett die langjährige Bühnen-Erfahrung als Houzeband an. Die deutschsprachigen Soul-Eigenkompositionen, die von Wüsts markantem Gesang und Keyboardspiel geprägt sind, sind der ideale Soundtrack für das entspannte Festival-Klima. Ein gut versteckter Festival-Höhepunkt: The Great Bertholinis. Das Oktett aus der Rhein-Main-Region füllt mit seiner großartigen, temporeichen Mischung aus Balkan-Folk, Tom-Waits’schem Blues, Zirkusmusik und Country nach wenigen Liedern die Tanzfläche vor der Bühne. Drei Bläser, Five-String-Banjo, Steel-Gitarre und Kontrabass prägen die originelle Indie-Rock-Spielart, die sich hinter der Musik von Genre-Artverwandten wie Kaizers Orchestra, Beirut oder Decemberists nicht zu verstecken braucht. Publikumsmagnet Götz Widmann “Born to be Wild” erklingt zu später Stunde vom Bierstand herüber. Dort beschallt die Rock-Band Kojak mit Rock-Oldies die verbliebenen Kommz-Besucher. Am Parkausgang verabschieden die unermüdlichen Teilnehmer der Trommelsession die Gäste, die sich nach Mitternacht auf den Heimweg machen. ab |
Quelle: Main Echo
“Sehnsucht nach Harmonie und Freiheit” War Woodstock in jenen August-Tagen 1969 in Aschaffenburg ein Begriff? Ich hatte viele amerikanische Freunde, die waren alle in der Army und in den Aschaffenburger Kasernen stationiert. Die hatten schon im Vorfeld geschwärmt, dass da etwas ganz Großes ansteht. Mein Musikerfreund Vincenzo Spagnolo und ich wollten deshalb unbedingt nach Woodstock – aber das Flugticket konnten wir uns natürlich nicht leisten. Für mich ist das Festival bis heute ein Traum, der leider nie wahr wurde. Anfangs war das ja zumindest in Europa kein kultiges Ereignis. Für die älteren Generationen war es ein Protest-Festival von Menschen, die vor allem Müll produzierten. Zu dem bahnbrechenden Ereignis wurde Woodstock tatsächlich erst durch den gleichnamigen Kinofilm. Wer kannte denn vorher schon Bands wie Santana und Ten Years After oder einen Joe Cocker? Keiner in Deutschland kannte doch bis dahin Jimi Hendrix. Franz Ullrich , Rock-Musiker Gab’s zu dieser Zeit schon eine Hippie- oder Musik-Szene in Aschaffenburg? Eher in Darmstadt und im Odenwald: In Darmstadt gab es die Uni mit ihren Studenten, im Odenwald hatten sich einige Kommunen und Wohngemeinschaften angesiedelt. Die Psychedelic-Szene um Gruppen wie Nektar entstand damals in Darmstadt, im “Underground” drunten im Schlosskeller. In Aschaffenburg war zunächst eher die Mod- und Popper-Szene Zuhause. Nach Woodstock hat sich in Aschaffenburg eine Sessions-Szene entwickelt, im Gully und im Hopfengarten. Dann kam das Kommz. Und so kam richtig gute Musik nach Aschaffenburg. Für die Hippie-Szene in der Region war also eher der studentische Protest Nährboden. Ja, da war Woodstock zunächst nur ein vorübergehendes Ereignis, das man zur Kenntnis genommen hat: Man war ja nicht selbst dabei – man hat aber die Botschaft gehört. Was das Festival geleistet hat, war die Erkenntnis, dass die Welt ein Stück weit freier sein kann. Insofern hatte das Festival durchaus damals eine Fernwirkung auf mich. Im Rückblick: Hatte das Festival tatsächlich diese Bedeutung, die es zum Jubiläum zugesprochen bekommt – oder ist das ein Stück weit Marketing-Hype? Diese Bedeutung hatte es – heute gesehen – sicherlich. Flower-Power gab es zwar schon – aber richtig groß geworden ist diese Bewegung wirklich erst durch Woodstock. “Love, Peace and Happiness”: Diesen Slogan gäbe es ohne das Festival heute in dieser prägnanten Form nicht. Was hat die Musik damals stärker geprägt: Woodstock oder das Festival im kalifornischen Monterey im Juni 1967, das als eigentliche Geburtsstunde der Hippie-Bewegung gilt – oder das Altamont Rock Festival im Dezember ’69 mit den Rolling Stones? Monterey haben wir erst lange im nachhinein wahrgenommen, das war zu früh. Und Altamont ist in negativer Erinnerung geblieben als das Festival, bei dem Hells Angels einen Zuschauer erstochen haben. Woodstock ist das Festival schlechthin – bis heute: Keiner in Deutschland – nur ein Beispiel – kannte doch bis dahin Jimi Hendrix. Kurz nach Woodstock kam er nach Frankfurt, in den Club K 52 – wir wussten nur, das dort einer der Woodstock-Helden spielt. Ich bin in dieses Konzert: Bis dahin hatte ich noch nie jemanden auf diese Weise Gitarre spielen erlebt. Und auf dem Heimweg vom Konzert hatte ich schon das Gefühl, hier etwas erlebt zu haben, was die Musikwelt revolutioniert. Dieses Erlebnis – Hendrix live – habe ich als Erfahrung in dieser Intensität nie mehr gemacht. Ist in der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung ein Aspekt von Woodstock hängen geblieben? Die Gesellschaft ist toleranter geworden. Ich habe das an meinem Vater, Jahrgang 1910, erlebt. Der konnte zunächst nicht verstehen, wie man sich die Haare lang wachsen lassen konnte; dass wir nach Michelstadt in die Clubs fuhren, um laute Musik zu hören und zu machen; dass ich das ganze Wochenende auf Achse war. Aber viel später hat er einmal erzählt, dass er bei meinen Kumpels nie das Gefühl hatte, die Haustüre zusperren zu müssen: Das waren für ihn nette, offene Menschen – und ganz und gar nicht Leute, die nicht arbeiten wollten oder nur rumgekifft haben. Mich selbst hat die gesellschaftliche Entwicklung damals gar nicht so sehr interessiert. Ich wollte Musik machen, wollte einfach nur frei leben. So habe ich bis heute gelebt, sicher mit zunehmendem Alter in eher geordneten Bahnen. Aber mir ging es nie drum, unbedingt reich werden zu müssen – ich wollte immer im künstlerischen Bereich tätig sein: Darum ging es und das war und ist die Hauptsache. Das ist eine individuelle Entwicklung, die 1969 sicherlich auch die einer Generation war. Aber gilt dieses Denken auch noch heute? Ich sehe an meinem Enkel und beim Gang über das Aschaffenburger Kommz-Festival, dass es wieder eine Generation gibt, die nicht nur das Materielle in den Vordergrund stellt, die sich über die Musik definiert – die mich durchaus an Hippies erinnert. Allerdings: Für uns 1969 war es vergleichsweise einfach, so zu leben. Wenn du arbeiten wolltest, hattest du ruckzuck einen Job. Das ist heute nicht mehr so. Diese neue Hippie-Generation hat es ungemein schwerer durch die gesamte wirtschaftliche Entwicklung. Manchmal zeigt sich das in ganz banalen Dingen: Wir sind damals auf die Walz, wenn uns danach war – haben den Daumen rausgestreckt und uns irgendwohin mitnehmen lassen. Aber versuch heute mal zu trampen … Immerhin: Das Kommz zeigt, dass es offenbar viele junge Menschen gibt, die auf eine friedliche Weise ihre Form der Freiheit suchen. Ich denke schon, dass ein Begriff wie “Woodstock” eine gewisse Sehnsucht nach Harmonie und Freiheit bedeutet: Man muss sich ja nur die Einschaltquoten anschauen, wenn der Film im Fernsehen läuft. Nur war 1969 eine Zeit, in der Begriffe wie “Frieden” und “Freiheit” klare Bedeutungen hatten. Natürlich. Da war der Zweite Weltkrieg, das war der Koreakrieg, da hatten die Amerikaner ihren Vietnam-Krieg. Das waren bedrückende Erfahrungen – und vor allem waren es die negativen Aspekte dessen, was man im Leben erwartete. Heute ist das tatsächlich anders: Terrorismus ist nicht fassbar, er ist eine abstrakte, aber permanente Bedrohung. Insofern lassen sich Frieden und Freiheit so eindeutig nicht mehr definieren. Und wie hat Woodstock die zeitgenössische Musik geprägt? Da ist wenig geblieben. Heute ist zu viel Retorte. Wir haben uns damals getroffen und haben einfach zusammen Musik gemacht. Heute werden Castings und Auditions veranstaltet, da werden Bands nach Marketing-Aspekten zusammen gestellt. Bei uns: Mein Gott, da hat der ohne Talent eben den Bass gespielt und wurde mitgezogen – und irgendwann war er kein Schlechter mehr. |
Quelle: Main Echo
Peter Freudenberger über Festivals und das Alter Und selbstverständlich gehen sie heute noch hin. Bei den Frauen fällt das nicht auf, die haben sich gut gehalten. Aber die Männer, oh weh! Viele mit Bierbäuchen, manche mit grauen Bärten, andere mit rasierten Haaren, damit die lichten Stellen nicht auffallen. Einige bringen ihre Enkel mit – zum Kinderprogramm. “Spielwiese für drei Generationen” hieß daher die Schlagzeile zum Park-Festival. Angesichts der demografischen Entwicklung ist es kein Wunder, dass Festival-Besucher immer älter werden. Sie tragen es mit Humor: “Bald muss die Kommz-Gruppe neben dem Rotkreuz-Zelt eine ambulante Tagespflege einrichten”, nimmt sich ein Mittfünfziger selbst auf die Schippe. Da bekommt das “Bed in”, mit dem John Lennon vor genau 40 Jahren parallel zu Woodstock die Blumenkinder entzückt hat, eine völlig neue Bedeutung. Das Herzberg-Festival in Hessen, Deutschlands älteste Hippie-Convention, hat bereits geriatrische Probleme: Es kommt nur noch die Generation 60 plus, und auf der Bühne rocken Bands mit Namen wie “Rollator”. Im US-Staat Tennessee entsteht nun Amerikas erste Kommune für alternde Hippies. Da kann die Woodstock-Generation leben, wie sie es immer wollte: Joints rauchen, nackt herumlaufen (gottlob liegt die Hippie-Seniorensiedlung “in einem dichten Wald”!), Blumen ins graue Haar flechten, bei Sojamilchkaffee die Weltlage diskutieren und E-Mails checken. Die Aschaffenburger Hippie-Generation ist noch lange nicht reif fürs Altenheim. Sie mischt sich unters Volk – unauffällig. Auf dem Kommz versteckt sie sich hinter dem Bierstand und vermeidet es dankenswerterweise, nackt herumzulaufen – was früher, die heutige Kommz-Jugend soll das ruhig wissen, durchaus vorkam. Sommerzeit ist nun einmal Festival-Time. Die Menschen wollen das Leben open-air genießen, das Angebot in Aschaffenburg wächst. Neben dem Kommz haben sich Brüderschaft der Völker, Eckertsmühlenfest und Afrika-Karibik-Festival in der alternativen und integrativen Freiluftszene etabliert, vier Open-air-Kinoreihen, Museumsnacht und Stadtfest. Da treffen sich Jung und Alt. Mutter und Tochter schauen sich gemeinsam auf dem Campus “Twilight” an, womöglich schwärmen sie sogar gemeinsam für denselben jugendlichen Hauptdarsteller. Folgerichtig sind in Aschaffenburg alle Versuche gescheitert, Festivals speziell fürs ältere Publikum zu schaffen. Wer war da nicht alles im Angebot! Udo Jürgens und andere verlebte Tenöre, Eros Ramazotti und Elton John. An diesem Freitag bietet der Schlosshof eine getragene Alternative zum Afrika-Rhythmus. Auf dem Programm stehen Verdi-Evergreens wie der Gefangenenchor aus Nabucco und die Radames-Arie aus Aida. Was aber hören wir? Es gibt noch jede Menge Karten. Nein, wir jungen Alten in Aschaffenburg verstehen uns als die alten Jungen, wir brauchen keine Senioren-Specials. Sollen die 16-Jährigen das Kommz ruhig als ihr Festival betrachten. Es war auch mal unseres, und wenn es sein muss, schleppen wir uns zum Rocken mit dem Rollator hin. Denn wenn wir nicht gestorben sind, dann leben wir noch. |
Zur Nebenbühne Theater Doris Friedmann „Die gestiefelte Katze” Die gestiefelte Katze ist eine arme Müllerskatze und ihr Herr ein noch ärmerer Müllerssohn. Ein Müller ohne Mühle! Und während andere im Überfluss schwelgen, muss die Katze Hunger leiden. Doch sie ist eine Frohnatur und schlau obendrein. Mit liebenswerter Dreistigkeit und viel Mut stürzt die Katze sich ins Abenteuer, zieht ein Paar Stiefel an und nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand. |
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Zur Nebenbühne Zirkus Faxus „Auf der Suche nach den verlorenen Farben” Hilfe! Die Farben der Erde sind verschwunden! Alles ist grau und schwarz. Der Zirkus Faxus macht sicht auf eine Reise durch das Weltall, um die Farben zurück zur Erde zu bringen, damit die Welt wieder bunt wird! Die Zirkus AG der Fachakademie für Sozialpädagogik unterhält ein weiteres Mal Groß und Klein mit einer tollen Zirkusgeschichte. |
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Zur Nebenbühne Tonfisch „Radio auweia” Mit Akkordeon, Gitarre, Kontrabass, Schlagzeug und viel Gesang spielt Tonfisch handgemachte Musik mit Einflüssen aus Weltmusik, Gypsy Swing und allem, was den vier Musikern sonst noch zwischen die Flossen gerät. Das Konzert wird zu einer Radioshow, bei der die Zuschauer zum Teil des Geschehens werden: Denn der Reggaewurm singt als Stimmungsmacher nicht ohne das Publikum, zwei arme Hühner müssen durch kräftiges Mitgegacker vor dem Fuchs gerettet werden und eine vom Fernweh gepackte Ameise wird musikalisch nach Italien begleitet. Liebevoll arrangierte Lieder und schwungvolle Melodien lassen das Konzert mit den Tonfischen zu einem Ohrenschmaus werden. |
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Zur Nebenbühne Puppentheater Putschenelle „La Paloma Oh Weh – Piraten auf hoher See“ Piratenspektakel mit Seegang, aber ohne Tiefgang. Kasper träumt von einer Seereise als Kapitän auf einem Traumschiff und lässt sich deshalb auf dem Segelschiff Labskaus anheuern. Aber das ist alles andere als ein Traumschiff – das sind sogar Piraten, die hier als Matrosen getarnt über’s Meer schippern. Und sie sind auf der Suche nach dem sagenumwobenen Schatz von Käpt’n Safrans Großvater. Nur gut, dass Kasper in dem Mädchen Finny eine clevere Verbündete findet, denn wer weiß, ob sonst alles so gut ausgegangen wäre. Das 5 Sterne Puppentheater Putschenelle spielt dieses spritzige Piratenspektakel mit waschechten Handpuppen und hochseetüchtigen Musikeinlagen. |
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Zur Nebenbühne Kinderzirkusgruppe Rambazamba Kinder machen Zirkus. Jeden Samstag wurde geprobt! Und jetzt wollen die Kinder des offenen Zirkustreffs der Katakombe im Martinushaus zeigen, was sie alles so drauf haben. Jonglieren, Einrad fahren, Zaubertricks und artistische Kunststückchen reihen sich zu einem kunterbunten Programm und präsentieren tolles Können und starke Kids. |
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Zur Nebenbühne Geraldino und die Plomster Die quitsch-vergnügte Rock Revue Einmal im Jahr muss es einfach sein. Geraldino und seine Plomster werden wieder eine große Fangemeinde vor der Hauptbühne versammeln und mit ihren Songs von Monstern, modernen Rotkäppchen, Wüstenkamelen und vielen anderen heimlichen Stars alle zum Mitsingen und Mitmachen bringen. Auch Lieder seiner neusten CD „Glühwürmchen“ werden ins Programm einfließen, aber die „Klassiker“ werden nicht vergessen, ist ja klar. Knackige Rock und Popmusik mit Anleihen aus allen möglichen Musikrichtungen, dazu witzige Texte und eine unnachahmbare Bühnenpräsenz, das alles garantiert echten Geraldino-Spaß und Kinder-Kommz-Feeling. |
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